Die Gemeinden Beverstedt, Hagen im Bremischen, Loxstedt und Schiffdorf haben sich für das Projekt „Kommunale Wärmeplanung Südkreis Cuxhaven“ (KWP) zusammengeschlossen. Gemeinsam soll die Zukunft der Wärmeversorgung in den beteiligten Gemeinden gestaltet werden. Die KWP, für die es einen gesetzlichen Rahmen gibt, soll dabei als strategisches Planungsinstrument Orientierung schaffen, bestehende Wärmekonzepte einbinden und neue Maßnahmen ermöglichen. Kooperationspartner sind neben den Klimaschutzbeauftragten der Gemeinden die Ingenieurbüros FACT GmbH aus Böblingen und Form Follows You GmbH aus Berlin.
Nach einer ersten Informationsveranstaltung im Juni, die online und in den Rathäusern für alle Interessierten angeboten wurde, kamen jetzt im Bürgersaal des Loxstedter Rathauses auf Einladung Vertretungen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, insbesondere aus der Wärmebranche, zu einem Fachworkshop zusammen.
Loxstedts Bürgermeister Detlef Wellbrock (parteilos) begrüßte die Gäste. Die Kooperation mache aufgrund vieler bestehender Synergien Sinn, sagte er. „Unser Ziel ist, Ende des Jahres ein Gerüst zu haben, das im Frühjahr den politischen Gremien der Gemeinden vorgelegt werden kann.“
Nach gesetzlicher Vorgabe muss bis Mitte 2028 eine KWP vorliegen. Neben der zukunftssicheren Wärmeversorgung für alle Kommunen und die Analyse kommunaler Handlungsspielräume geht es in erster Linie um Klimaneutralität.
Die Moderation der Veranstaltung übernahm Sophie Knoop, Projektleiterin der Form Follows You GmbH. „Nur Wärme aus erneuerbaren Energien hat Perspektiven“, sagte sie. Bei dem Projekt gehe es um daten- und faktenbasierte Überlegungen. Statt kleinteiliger Struktur solle es eine gemeinsame, grenzüberschreitende KWP geben, bei der die lokalen Belange berücksichtigt würden. Ziel des Workshops sei es, erste gemeinsame Ideen zu erarbeiten. „Die KWP ist kein abschließendes Dokument, sondern ist ein Prozess, der alle fünf Jahre fortgeschrieben wird“, erklärte sie. Und betonte die Bedeutung der Teilhabe: „Die KWP funktioniert nur mit ihrer Hilfe.“
Die Bestands- und Potentialanalyse stellte Carsten Feller, Projektleiter der FACT GmbH aus Böblingen, vor. Dabei ging er auf die aktuelle Siedlungsstruktur in Verbindung mit der Wärmeversorgung ebenso ein wie auf vorhandene Potenziale bei Biogas, Photovoltaik oder Geothermie.
Zur Diskussion standen bei der Veranstaltung Teilgebiete der einzelnen Gemeinden, die auf Karten dargestellt waren. In Gruppen wurde besprochen, welche Möglichkeiten vorhanden sind, welche Gebiete sich für ein Wärmenetz eignen und wo eher individuelle Lösungen wie Wärmepumpen zum Einsatz kommen können. Anhand von Leitfragen wurden erste Ideen für Zielszenarien erarbeitet. Im Anschluss wurden die Ergebnisse im Plenum zusammengefasst.
Nun gilt es, einen strategischen Fahrplan für die zukünftige Wärmeversorgung der vier Kommunen zu erarbeiten. Der erste Entwurf soll im ersten Quartal 2026 vorgestellt und diskutiert werden. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Aktuelle Informationen gibt es auf den Internetseiten der Gemeinden sowie auf dem gemeinsamen Instagram-Kanal kwp.suedkreis.
Text: Grotheer/Gemeinde Loxstedt