"Rücksicht macht Wege breit" | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Gemeinden, Landvolk und ADFC werben gemeinsam für mehr Verständnis auf Wirtschaftswegen

"Rücksicht macht Wege breit"

Auf den gemeindlichen Wirtschaftswegen begegnen sich täglich zwei Gruppen mit unterschiedlichen Interessen: Landwirte, die ihre Flächen erreichen müssen, und Radfahrer, die die Wege gerne für ihre Touren nutzen. Da die Wege oft nicht breit genug für beide Seiten sind, kommt es immer wieder zu Konflikten.

Mit der neuen Kampagne „Rücksicht macht Wege breit“ setzen die Gemeinden Beverstedt, Hagen, Loxstedt und Schiffdorf gemeinsam mit dem Landvolk Kreisverband sowie dem ADFC ein klares Signal: Nur mit gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme lassen sich Konflikte vermeiden.

„Wirtschaftswege sind für Landwirte unverzichtbar, zugleich aber auch bei Radfahrern beliebt. Mit der Kampagne wollen wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass gegenseitige Rücksichtnahme entscheidend ist, damit alle die Wege sicher nutzen können“, erklären die Initiatoren der Aktion.

Sichtbare Zeichen für mehr Rücksicht
Um die Botschaft im Alltag präsent zu machen, werden in den kommenden Wochen je Gemeinde rund 20 Hinweisschilder an relevanten Wirtschaftswegen angebracht. Ergänzend wird mit Schablonen ein auffälliges Piktogramm direkt auf die Wege aufgesprüht.

Finanziert werden die Maßnahmen aus den Unterhaltungsmitteln der Gemeinden. Die Kosten pro Kommune belaufen sich auf rund 400 Euro für Schilder und Befestigungsmaterial. Das Anbringen der Schilder sowie das Aufbringen der Piktogramme übernehmen die Bauhöfe.

Rücksicht ist keine Einbahnstraße
Die Wirtschaftswege gehören überwiegend den Gemeinden und dienen in erster Linie der Landwirtschaft. Radfahrer und Spaziergänger dürfen sie zusätzlich nutzen, wenn die Wege durch entsprechende Zusatzschilder freigegeben sind.

Gerade deshalb ist Rücksichtnahme auf beiden Seiten wichtig: Landwirtschaftliche Maschinen sind groß, breit und schwer – ein Ausweichen auf die Randstreifen ist für sie kaum möglich und für beide Seiten gefährlich. Radfahrerinnen, Radfahrer und Fußgänger haben es dagegen leichter, kurz auf den Wegrand zu treten oder anzuhalten, wenn ein Traktor entgegenkommt. Ein freundlicher Umgang auf Augenhöhe sorgt dafür, dass niemand sein Wegerecht auf Kosten anderer durchsetzen muss. Zugleich gilt: Landwirtschaftliche Maschinen sind nicht nur imposant, sondern wirken auf andere Verkehrsteilnehmende oft schneller als Autos. Damit sich alle sicher und wohl fühlen, sind die Fahrerinnen und Fahrer angehalten, Radler und Fußgänger mit mäßiger Geschwindigkeit zu passieren.

Ziel der Kampagne
Die Aktion soll deutlich machen: Alle profitieren von mehr Rücksichtnahme. Landwirte können ungehindert ihre Flächen erreichen, Radfahrende und Spaziergänger genießen weiterhin die Wege für Erholung und Bewegung.

Die Kampagne startet offiziell im Herbst 2025. Sie soll langfristig zu einem entspannteren Miteinander auf den Wegen beitragen – ganz im Sinne ihres Mottos: „Rücksicht macht Wege breit.“